Mit einem T-Shirts schon mal 1000 Liter Wasser gespart? Oder hattest du gewusst, dass man aus nur einem Kilo Holz ganze vier WoodShirts machen kann?
Seit 2015 fertigen wir nachhaltige Mode aus Holz die nicht nur ökologisch hergestellt wird, sondern auch fair in Portugal, genauer nördlich von Porto.
NACHHALTIGE KLEIDUNG AUS HOLZ - DIE ÖKOLOGISCHE ALTERNATIVE ZU KONVENTIONELLER BEKLEIDUNG
Auch wenn sich Nachhaltige Kleidung aus Holz im ersten Moment vielleicht ungewöhnlich anhören mag, ist sie aber eine extrem umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Materialien, wie Baumwolle und Polyester.
Holz ist ein natürlicher, biologisch abbaubarer Rohstoff, der anders als Baumwolle auch in unserer Klimazone heimisch ist. Das Holz für unsere Kleidung stammt ausschließlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft und kommt unter anderem aus Österreich, Deutschland oder Tschechien.
WAS BEDEUTET NACHHALTIGE FORSTWIRTSCHAFT?
Nachhaltige Forstwirtschaft beschreibt eine Form der Waldbewirtschaftung, bei der die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekte in Einklang gebracht werden. Im Vordergrund steht hier der Gedanke der natürlichen Regenerationsfähigkeit des Waldes, was kurzgesagt bedeutet, dass der Wald für künftige Generationen erhalten und geschützt wird.
Wälder sind jedoch mehr als eine Ansammlung vieler Bäume. Sie sind ein wertvolles Ökosystem und dienen verschiedensten Tieren-, Pilz- und Pflanzenarten als Lebensraum. Zudem tragen sie zum Schutz von Wasser und Boden bei, da sie mit den Wurzeln das Wasserspeichervermögen des Bodens erhöhen und ihn vor Erosion schützen.
Auch haben Wälder eine enorm hohe Bedeutung für unser Klima. Sie entziehen der Luft CO² und speichern es in Bäumen und im Boden. Es wird davon ausgegangen, dass in Bäumen 49 % des weltweiten CO²s gespeichert wird. Durch die Verarbeitung von Holz zu Holzprodukten bleibt das enthaltene CO² gespeichert, da es erst bei dem biologischen Abbau des Holzes freigesetzt wird. Damit tragen Holzprodukte, wie bspw. unsere WoodShirts zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bei und können klimaschädlichere Materialen ersetzen.
Das entspricht mehr als 8 Badewannen oder 20 Wasserkästen
im Vergleich zur Fertigung mit Baumwolle
aufgewendet bei der Faserherstellung
WARUM KLEIDUNG AUS HOLZ ÖKOLOGISCHER IST ALS KLEIDUNG AUS BAUMWOLLE
Im Gegensatz zu gewöhnlicher Baumwolle ist bereits bei der Anpflanzung von Bäumen ein wesentlicher Unterschied hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit zu erkennen. Während in der Forstwirtschaft keine zusätzlichen Düngemittel genutzt werden müssen, um Erträge für die Herstellung der Holzfaser zu erzielen, werden für den Anbau von Baumwolle verschiedene Düngemittel und Pestizide eingesetzt. Die eingesetzten Mittel, wie u. a. Aldicarb, haben starke Auswirkungen auf die Umwelt und tragen zu der Süßwasser-Verschmutzung und terrestrischen Verschmutzung bei. Denn das erwähnte Pestizid verursacht mehr als 80 % der Süßwasser-Verschmutzung, die auf dem Anbauboden verursacht wird.
Zudem führt der hohe Wasserverbrauch durch künstliche Bewässerung der Baumwollplantagen in niederschlagsarmen Gebieten sogar zu erheblichen dauerhaften ökologischen Schäden. Ein trauriges Negativbeispiel ist die Austrocknung des Aralsees, des einst größten Binnengewässers der Erde.
Wälder hingegen müssen nicht künstlich bewässert werden und können zudem Wasser länger und in größerer Menge speichern als eine vergleichbare Freifläche.
Ein weiterer Vorteil des Rohstoffes Holz für Kleidung liegt in der Anbaufläche. Denn für dieselbe Menge an Fasern, ist die benötigte Fläche bei Baumwolle durchschnittlich um 300 bis 500 % größer als bei aus Holz gewonnenen Fasern. Zudem muss für die Bewirtschaftung von Wäldern nicht erst Fläche geschaffen werden, wie es bei Monokulturen wie bspw. Baumwolle der Fall ist.
WIE ENTSTEHT UMWELTFREUNDLICHE KLEIDUNG AUS HOLZ?
Das Verfahren zur Herstellung von Viskosefasern könnte man wahrscheinlich als Urvater unseres Stoffes bezeichnen und wurde bereits in den 1890er Jahren entwickelt. Allerdings birgt das Verfahren der Viskoseherstellung einige Nachteile. Als Lösemittel wird Kohlenstoffdisulfid eingesetzt, welches nicht nur umwelt- und gesundheitsschädlich, sondern auch sehr ressourcenintensiv ist.
Das Verfahren, mit dem die Fasern für unsere holzige Kleidung hergestellt werden, überzeugt hingegen vor allem im Vergleich zu anderen cellulosebasierenden Regeneratfasern durch seine Umweltfreundlichkeit.
Im ersten Schritt wird Cellulose aus dem Holz extrahiert. So entsteht der Zellstoff, der nun in organischem, umweltfreundlichem N-methylmorpholine-N-oxide (NMMO) durch Wasserentzug ohne chemische Modifizierung gelöst wird. Es ist wichtig zu erwähnen, dass im gesamten Prozess auf giftige Reagenzien, wie z. B. das oben bereits genannte Kohlenstoffdisulfid (CS2), verzichtet wird. Anschließend wird der Zellstoff filtriert und schließlich durch Spinndrüsen gepresst. Die entstandenen Fasern werden dann in ein Bad mit wässriger NMMO-Lösung ausgefällt und daraufhin als Faserkabel zusammengefasst.
Das Lösemittel kann immer wieder recycelt werden, da es aufgrund des guten Wasser-Mischvermögens sehr leicht aus der Faser zu entfernen ist. Die Recyclingrate liegt bei beeindruckenden 99,5-99,8 %. Das macht die Fasergewinnung umweltschonend und wertvolle Ressourcen werden eingespart.
MIT ÖKOLOGISCHER KLEIDUNG AUS HOLZ RESSOURCEN SPAREN
Wie viele Ressourcen eingespart werden können, kann man bereits erkennen, wenn man sich den Wasserverbrauch der von uns verwendeten Holzfaser, mit der von Baumwolle vergleicht.
Um 1 kg Holzfasern herstellen zu können, werden 0,02 m³ Prozesswasser und 0,243 m³ Kühlwasser benötigt. Bis aus der Baumwollpflanze jedoch eine Faser hergestellt wurde, wurden zwar nur 0,005 m³ Prozesswasser und 0,037 m³ Kühlwasser, aber ganze 5,69 m³ Wasser zur Bewässerung genutzt. Zudem stammt das Wasser zur Baumwollfaserproduktion zu 70 % aus Grundwasser und zu 30 % aus Oberflächenwasser. Insgesamt betrachtet ist der Wasserverbrauch der Baumwollfaserherstellung damit 10 bis 20-mal – ohne Kühlwasser bereits 100 bis 500 % – höher, als bei den Holz-Fasern unserer Kleidung. Abschließend kommt hinzu, dass der größte Teil des Wasserverbrauchs in der Produktion der Holz-Fasern lediglich für Kühlzwecke benutzt und unbelastet in die Oberflächengewässer zurückgeführt wird.
Auch die Energiebilanz des Herstellungsprozesses der Faser aus Holz kann sich sehen lassen. Denn tatsächlich ist es so, dass bis zur fertigen Erstellung der Faser pro Kilogramm hergestellter Faser gerade einmal 0,1 kg CO² freigesetzt wird, während in der Baumwollproduktion pro Kilogramm Fasern 2 kg CO² entstehen. Demnach kann durch die Verwendung von Holz-Fasern gegenüber Baumwolle der CO²-Ausstoß um das 20-fache reduziert werden. Auch ist es wichtig zu erwähnen, dass die Energie zur Holz-Faserherstellung fast ausschließlich aus der Nutzung von Abfallprodukten (wie z. B. Rinde und Lauge) gewonnen wird, genauer gesagt sind 86,3 % der verwendeten Brennstoffe nicht fossil und CO²-neutral.
NACHHALTIGE & BIOLOGISCHE ABBAUBAR KLEIDUNG
Aus Holz gewonnen Fasern haben genau wie das Holz, aus dem sie entstanden eine sehr hohe biologische Abbaubarkeit. Im Gegensatz zu synthetischen Materialien wie Polyester, welche in der Modebranche am häufigsten verarbeitet werden und Jahrhunderte brauchen, um zu zersetzen bzw. zu verrotten, brauchen Cellulose basierte Fasern wie Lyocell nur wenige Jahre, um biologisch abgebaut zu werden und hinterlassen dabei keine schädlichen Rückstände.
WIR PFLANZEN BÄUME – EIN STÜCK WALD FÜR JEDE BESTELLUNG
Mit unserem Projekt möchten wir mehr machen als nur umweltfreundliche Kleidung zu fertigen. Wir möchten Alternativen aufzeigen, Verständnis für die komplexen Arbeitsschritte schaffen, Einblicke hinter die Kulissen ermöglichen und hierdurch die Wertschätzung erhöhen. Da wir einen Rohstoff aus der Natur nutzen, möchten wir gerne mehr zurückgeben und uns für die Natur stark machen.
Deswegen haben wir seit der Gründung von wijld für jede Bestellung einen Baum in Mexiko gepflanzt und dort ein lokales Aufforstungsprojekt unterstützt. 2021 haben wir ein eigenes Waldstück bei Marsberg im Sauerland erworben und unser eigenes Aufforstungsprojekt gestartet. Dieses vom Klimawandel zerstörte Waldstück möchten wir mit dir gemeinsam wieder aufforsten, damit ein artenreicher Wald entstehen kann.
WAS NACHALTIGKEIT FÜR UNS BEDEUTET
Mit wijld möchten wir uns einerseits für die Verarbeitung von nachhaltigen Rohstoffen einsetzen, andererseits möchten wir aber auch auf die Arbeitsbedingungen unter denen Mode entsteht aufmerksam machen. Der Großteil der Mode weltweit entsteht leider unter menschenunwürdigen Bedingungen. Hierunter ist nicht nur das Nähen von Kleidung zu verstehen, sondern vielmehr der gesamte Prozess, also begonnen bei dem Rohstoff, wie bspw. der Baumwollpflanze.
Gerne möchten wir dafür sensibilisieren, wie viele Menschen zusammenarbeiten, damit am Ende ein Kleidungsstück entstehen kann. Diese Hintergründe, sowie das Wissen um die langen Produktionsketten lassen Einen Kleidung mit anderen Augen sehen. Wir hoffen, dass wir mit unserem kleinen Projekt dazu beitragen können, mehr Transparenz und damit ein Verständnis zu schaffen, welches dazu führt, dass man bewusster einkauft und Kleidung länger trägt.
Genau das bedeutet für uns Nachhaltigkeit.